Allergien sind nie angenehm, ganz gleich, gegen welche Substanz sie gerichtet sind. Doch
was geschieht, wenn sich plötzlich herausstellt, dass man allergisch auf Cannabis reagiert?
Wir werfen einen Blick auf dieses wachsende Thema.
Eine ungewöhnliche Hintergrundgeschichte
Die Erforschung von Cannabisallergien Cannabisallergien blieben lange Zeit weitgehend
unbemerkt, sind aber in letzter Zeit vermehrt ins Blickfeld der wissenschaftlichen
Gemeinschaft geraten. Parallel zur steigenden Popularität des Cannabiskonsums in den USA
hat die Forschung zu Cannabisallergien an Bedeutung gewonnen. Dabei besteht eine
signifikante Verbindung zwischen dem Anstieg von Allergien und der Zunahme der
Legalisierungsbemühungen.
So kann Cannabis konsumiert werden
Cannabis hat einige einzigartige Merkmale, die es als Allergen besonders interessant
machen. So sind beispielsweise Cannabis-Pollenkörner äußerst leicht und können weite
Strecken zurücklegen, was sie als Reizstoff effektiver macht. Obwohl Pollen normalerweise
nur von männlichen Pflanzen produziert wird, können auch weibliche Pflanzen Pollen
produzieren, insbesondere wenn sie hermaphroditische männliche Blüten entwickeln. Hinzu
kommt die Tatsache, dass es eine Vielzahl von Zubereitungen von Cannabis Sativa gibt, was
die Komplexität erhöht.
Es gibt viele Möglichkeiten, Cannabisprodukte zu konsumieren, sei es durch Rauchen,
Verdampfen, Kauen, Einnahme als Tinktur oder Verwendung als topische Lotion. Die
Isolierung von weiblichen Blütenpflanzen zur Verhinderung der Bestäubung führt zu einem
Anstieg des THC-Gehalts und damit der psychoaktiven Eigenschaften der Pflanze. Dies hat
zur Folge, dass die Potenz von Cannabis in den letzten Jahren drastisch zugenommen hat.
Leider wurde THC als mögliches Allergen für Cannabis vorgeschlagen, was eine Rolle bei
allergischen Erkrankungen spielen könnte.
Ist eine Allergie gegenüber Cannabis wirklich möglich?
Allergien sind im Wesentlichen eine übermäßige Reaktion des Immunsystems des Körpers
auf äußere Eindringlinge, die versucht, das Atmungssystem vor diesen Eindringlingen zu
schützen. Dies führt zur Produktion von Antikörpern, die dazu führen, dass allergische
Reaktionen auftreten. Pollen ist das häufigste Allergen und wird von Bäumen, Gräsern und
Unkräutern freigesetzt, um die Samen anderer Pflanzen zu bestäuben. Schimmelpilz
hingegen ist eine Spore, die auf verrottenden Holzstämmen, abgestorbenen Blättern und
Gräsern wächst. Es gibt verschiedene Arten von Schimmelpilzen, von denen viele in feuchter
Umgebung gedeihen.
Kürzlich veröffentlichten belgische Forscher einen Artikel mit dem Titel "Emerging Allergens:
Cannabis". Sie konzentrierten sich insbesondere auf Cannabis Sativa, eine der beiden Arten,
die wir allgemein als Marihuana kennen. Dabei stellten sie fest, dass die Pflanze bei gerauchtem, eingeatmetem oder gekautem Konsum eine Reihe von allergischen Symptomen
wie allergische Rhinitis (Heuschnupfen), Bindehautentzündung (Rotes Auge), Hautausschläge
und asthmatische Symptome auslösen kann.
Quelle:
Van Gasse, A.L., Sabato, V., Bridts, C.H., & Ebo, D.G. (2014). L’allergie au cannabis : bien plus
qu’un voyage stupéfiant (Emerging allergens: Cannabis). Revue Française d'Allergologie,
54(3), 144-147.